Salongespräch

4. Juni, 20.30 Uhr bei Max Geller, Abelestraße 4, München
„Sex Machina. Zur Zukunft des Begehrens“
Moderation: Bernhard Viel

Neuerdings redet alle Welt davon, dass wir in ein posthumanes Zeitalter eintreten werden und selbst die vermeintlich ›natürlichste Sache der Welt‹ – unsere Sexualität – technologisch überformt und damit ›künstlich‹ wird. Wenn wir posthuman so verstehen, dass sich der Mensch mittels Technologie selbst überwinden und das menschlich allzu Menschliche hinter sich lassen wird, dann können wir davon ausgehen, dass auch Sexualität, Begehren, Erotik und Intimität eine weniger ›real-fleischliche‹ als eine ›dematerialisiert-virtuelle‹ Form annehmen werden.
Befreit insofern modernes High-Tech-Sex-Spielzeug, vom ferngesteuerten Vibrator bis zur sprechenden Sexpuppe den Menschen aus den biologischen Grenzen, die ihm sein Körper zieht? Oder wird es zu einer rapiden Entfremdung der Geschlechter führen? Degradiert es am Ende jede Art von Sex zum seelenlosen, entmenschlichten Lust-Vollzug?
An Beispielen aus Literatur, Film und Kunst, und eigenen Beobachtungen unseres Alltags, diskutieren Sophie Wennerscheid und Bernhard Viel, inwieweit aus der Verbindung von digitalen Medien und technisiertem Sex ein neuer Begriff von ›Natur‹ entstehen – und damit die Technik als gleichsam natürliches Element in eine menschliche Sexualität überführt werden kann.